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Besuch im Bundeshaus

Besuch im Bundeshaus

LAUFENBURG/BERN (ua) Die Abschlussklassen von Katharina Dubler und Georg Kunkel haben an Fronleichnam die Gelegenheit bekommen, das Parlamentsgebäude zu besuchen. Dabei konnten sie das Geschehen im National- und Ständeratssaal von der Tribüne aus verfolgen, genossen eine kurze Führung und führten mit Divisionär Claude Meier und Nationalrat Hansjörg Knecht kurze Gespräche.

Junge Menschen zur Politik führen

Im Rahmen des Geschichtsunterrichts thematisierten die Fachlehrer politische Themen und gingen zuerst auf die kantonale, später auf die Bundespolitik ein. Dabei verwendeten sie grossmehrheitlich die offiziellen, sehr aktuellen staatlichen Unterlagen. Um den Lernenden dann aber auch eine sinnliche Erfahrung zuteil kommen zu lassen, wandten sie sich an Politiker die Hand boten, den Schülern einen Einblick in diese eigene Welt zu geben. Stark wurden aber auch die Klassen von den kantonalen Staats- und Parlamentsdiensten unterstützt. Im Grossen Rat half Grossrat René Huber, in Bundesbern Hansjörg Knecht tatkräftig mit.

Früh mussten sich die beiden Klassen auf den Weg machen, um noch vor acht Uhr morgens die Sicherheitskontrollen passiert zu haben. Dort wurden sie von umsichtigen Weibeln und Securitas-Angehörigen zu den jeweiligen Zimmern und Sälen begleitet und mit den nötigen Informationen versorgt.

Zuerst erlebten sie mit, wie der Nationalrat die Staatsrechnung 2017 behandelte, derweil im Ständerat die Armeebotschaft 2018 traktandiert war. Diese war für die Schüler fassbarer, denn die meisten Wortmeldungen erfolgten in deutscher Sprache, nur die Antworten von Bundesrat Guy Parmelin erfolgten in französischer Sprache. Zudem wurden Themen behandelt, unter denen sich die meisten etwas vorstellen konnten: der mögliche Neubau einer Kaserne in Wangen und die neuen kugelsicheren Westen für die Armeeangehörigen.

Kurze Führung in der Kuppelhalle

Die Gruppe wurde dann in die Kuppelhalle geführt, wo aber – schlussendlich – nicht der Bau und all seine Schätze und Geheimnisse im Vordergrund standen, sondern ein veritabler Aufruf zum politischen Handeln und Tun.

Zufälligerweise kam Divisionär Claude Meier vorbei, der im Ständerat den Schülern aufgefallen war, wie er aufmerksam der Diskussion gefolgt war und eifrig Notizen gemacht hatte.

Divisionär Claude Meier führt als Chef des Armeestabes der Schweizer Armee im Departementsbereich Verteidigung die wichtigsten unternehmerischen Belange. Als Mitglied der Armeeführung ist er dem Chef der Armee direkt unterstellt. Er verantwortet die operationelle Umsetzung der politischen und militär-strategischen Vorgaben und Handlungsanweisungen. An der Nahtstelle der politisch-strategischen und operativ-taktischen Stufe ist er für die Entwicklung, Planung, Ressourcenallokation und Steuerung der Armee zuständig.

So war er denn mehr als geeignet das Zusammenspiel von Militär und Politik den Schülern in kurzen Zügen zu erklären, was er auch – ohne Wenn und Aber – tat. Leider musste sein Statement unterbrochen werden, denn diese spontane Begegnung hatte im rigiden Zeitplan keinen Platz ...

 

In der direkten Schweizer Demokratie ist das Volk der Chef

Der 58-jährige Hansjörg Knecht von Leibstadt gehört zur SVP-Fraktion. Er wehrt sich gegen die Verschiebung der politischen Macht und Verantwortung in die Hände von Berufspolitikern, zur Verwaltung, zur Justiz oder gar zur EU. Sein «Chef» sind die Wählerinnen und Wähler, ihnen fühlt er sich verpflichtet.

Er war von Januar 1990 bis Dezember 1997 im Gemeinderat von Leibstadt und von März 1996 bis Januar 2012 im Grossen Rat des Kantons Aargau. Seit den Schweizer Parlamentswahlen 2011 hat er Einsitz im Nationalrat und ist dort Mitglied in der Kommission für Umwelt, Raumplanung und Energie (UREK). Er ist Unternehmer, Geschäftsleiter der Mühle gleichen Namens und verheiratet.

Leider wurden seine leidenschaftlich und engagiert vorgetragenen Erläuterungen immer wieder unterbrochen, weil er jeweils auf seinen Platz zurückgerufen wurde, um dort abzustimmen. Man hätte ihm gerne länger zugehört.

Rückschau und weiterer Wissensbaustein im Käfigturm

Weil alle Zimmer im Parlamentsgebäude belegt waren, wichen die beiden Klassen in den Käfigturm aus. Auf dem Weg dorthin wurden ihnen verschiedene geographische und wirtschaftliche Aspekte der Bundeshauptstadt erklärt und effektiv vor Augen geführt.

Der Käfigturm ist ein Stadttor in Form eines Turmes am oberen Ende der Marktgasse in der Altstadt und war Teil der alten Befestigungsanlage. Der von 1641 bis 1644 gebaute Turm ersetzte einen baufälligen Vorgänger aus dem Jahre 1256. Das Bauwerk diente im Laufe der Jahrhunderte erst als WehrturmHochwacht, später als Gefängnisturm, Staatsarchiv und Informationszentrum. Gegenwärtig dient er als Ort für Ausstellungen und Veranstaltungen zu politischen Themen.

Für Schulklassen und interessierte Kreise bietet er ideale Räume und eine wunderbare Gelegenheit, sich auszutauschen. Den Lehrpersonen war wichtig, noch auf verschiedene Aspekte einzugehen und diesen mit den Schülern zu besprechen, bevor man auseinanderging, um die Stadt selber noch zu entdecken, sich zu verpflegen, und das Gesehene und Gehörte „einzuordnen“.